Innovative Energiegewinnung auf Kläranlagen: AWA Ammersee gKU und Ammerseewerke gKU erhalten Abwasser-Innovationspreis 2024

Innovative Energiegewinnung auf Kläranlagen: AWA Ammersee gKU und Ammerseewerke gKU erhalten Abwasser-Innovationspreis 2024

Die beiden Kommunalunternehmen AWA Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU mit Sitz in Herrsching und Ammerseewerke gKU mit Sitz in Eching am Ammersee wurden für ihr gemeinsames Projekt zur Errichtung einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf den Schönungsteichen der Kläranlage Eching mit dem Abwasser-Innovationspreis 2024 ausgezeichnet.

Die feierliche Preisverleihung fand am 14. November 2024 in München statt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hob die Bedeutung des Projekts hervor:

„Der technische Fortschritt eröffnet kontinuierlich Raum für eine effizientere und CO2-einsparendere Abwasserbehandlung. Die diesjährigen Preisträger zeigen: Die CO2-Einsparung und damit der Klimaschutz rückt zusätzlich zu Verbesserungen bei der Abwasserreinigung zunehmend in den Fokus.“

Pionierprojekt für Bayern und darüber hinaus

Das prämierte Projekt, das gemeinsam mit der SINN Power GmbH umgesetzt wird, nutzt zwei der fünf Schönungsteiche der Kläranlage Eching für die Installation schwimmender Photovoltaikmodule. Dadurch wird auf zusätzlichen Flächenverbrauch verzichtet und eine sinnvolle Doppelnutzung der bestehenden Infrastruktur ermöglicht.

Mit einer Leistung von knapp 990,7 kWp wird die Anlage jährlich etwa 1.026,2 MWh Strom erzeugen und rund 482.291 Kilogramm CO2 einsparen. Die gewonnene Energie wird direkt für den Betrieb der Kläranlage verwendet und unterstützt deren Ziel, einen CO2-neutralen Betrieb zu gewährleisten.

Die Kläranlage Eching, die für 90.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt ist, dient damit als Vorbildprojekt für viele Kommunen. „Mit dem Abwasser-Innovationspreis fördern wir die Umsetzung wegweisender Ideen, die auf andere Anlagen übertragbar sind. Von Kommunen – für Kommunen“, betonte Glauber weiter.

Naturschutz und ökologische Vorteile

Das Projekt setzt Maßstäbe nicht nur in Sachen Energieeffizienz, sondern auch im Bereich des Naturschutzes. Die teiltransparenten Module verringern den Lichteinfall ins Wasser, was die Sauerstoffzehrung im Sommer reduziert und eine natürliche Kühlung des Gewässers begünstigt. Zugleich bieten die modular aufgebauten Photovoltaikelemente Rückzugsorte für Wasservögel, die unter den Anlagen schwimmen und nisten können. Durch die Doppelnutzung der Schönungsteiche – zur Abwasserreinigung und gleichzeitig zur Energieerzeugung – entstehen wertvolle Synergien, da beide Nutzungsarten sich gegenseitig positiv beeinflussen: Die Photovoltaikanlagen tragen zur Kühlung der Wasseroberfläche bei, was die Wasserqualität stabilisiert, während die bestehende Infrastruktur eine ressourcenschonende Grundlage für die Stromerzeugung bietet.

Feierliche Preisverleihung

Den Preis nahmen die Vorstände der beiden Kommunalunternehmen, Thomas Obermeier (Ammerseewerke gKU) und Maximilian Bleimaier (AWA Ammersee gKU), gemeinsam mit den Verwaltungsratsvorsitzenden, Sandra Perzul, Erste Bürgermeisterin des Marktes Dießen am Ammersee, und Christian Schiller, Erster Bürgermeister der Gemeinde Herrsching am Ammersee, in Empfang.

„Es freut uns sehr, dass wir den Abwasserinnovationspreis in diesem Jahr – stellvertretend für die vielen, am Projekt beteiligten Kolleginnen und Kollegen – in Empfang nehmen dürfen. Die Nutzung der Schönungsteiche zur Erzeugung von erneuerbarer Energie zeigt, wie bestehende Ressourcen sinnvoll erweitert werden können. Das Projekt vereint wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Verantwortung und bietet eine Blaupause für viele weitere Kläranlagen in Bayern und darüber hinaus,“ resümierten die Verantwortlichen bei der Verleihung.

Förderung durch das Bayerische Umweltministerium

Das Bayerische Umweltministerium unterstützt das Vorhaben mit einer Förderung in Höhe von 200.000 Euro, die zur Realisierung des innovativen Konzepts beiträgt. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Technologien und Klimaschutzmaßnahmen auch auf kommunaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden können.